Die Ratte

Ratten sind Allesfresser. Sie fressen bis zu 90 % pflanzliche Nahrung, wie Getreide, Samen und grüne Pflanzenteile. Manche fressen aber auch Fleisch. Ab und zu kommt aber auch Kannibalismus vor, das heißt die Ratten fressen sich gegenseitig.

Ratten sind gute Heimtiere, aber die perfekten Schmusetiere sind sie nicht. Sie werden erst am Abend aktiv und mögen es nicht, wenn man sie einfach anfasst und aus dem Käfig holt - Man muss immer warten, bis die Ratte von selber kommt. Deshalb sollte man schon zwölf Jahre sein, wenn man eine Ratte haben will.

Außerdem solltet ihr gut überlegen, ob ihr wirklich genug Zeit für das Tier habt. Ihr dürft auch nicht vergessen, dass Ratten gerne nagen und Möbel und Tapeten bald Spuren zeigen werden.

Ratten sollten nie alleine gehalten werden: Sie sind nur in Gesellschaft anderer Ratten wirklich glücklich. Und das kann auch ein Mensch nicht ersetzen.

Wanderrratten sind perfekte Überlebenskünstler. Wo immer Menschen leben, gibt es auch Ratten. Egal welche Kontinente die Europäer entdecken, die Ratten waren dabei. Weil sie nicht auf einen Lebensraum spezialisiert sind, haben sie blitzschnell die neue Heimat erobert.

Ratten haben schon früh gelernt: Wo Menschen sind, gibt es was zu fressen. Wann sich die Wanderratte dem Menschen angeschlossen hat, weiß man nicht. Es kann vor ein paar tausend, vielleicht aber erst vor einigen hundert Jahren gewesen sein.

Etwa 40% der Wanderratten in Deutschland leben im Freiland. Sie legen große, unterirdische Gänge und Baue mit Wohn- und Nestkesseln an. Die mit Laub und trockenem Gras ausgepolstert sind.

Zur Nahrungssuche machen Ratten oft richtige Ausflüge. Sie wandern bis zu drei km weit um Nahrung zu finden.

Ratten können gut klettern, sehr gut schwimmen und tauchen.

Rotfüchse, Marder, Iltisse, Hunde, Katzen oder Eulen können der Ratte gefährlich werden.

Ratten-Männchen und Weibchen leben nicht als Paar zusammen. Meist wird ein Weibchen von vielen Männchen begattet. Und das ist das ganze Jahr über möglich. Nach 22 bis 24 Tagen bringt das Weibchen sechs bis neun, manchmal auch 13 Junge zur Welt. Oft gebiert ein Weibchen seine Jungen in einem Gemeinschaftsnest, und die Rattenbabys werden gemeinsam aufgezogen. Junge Ratten, die Ihre Mutter verloren haben, werden von den anderen Ratten aufgezogen.

Rattenbabys sind richtige Nesthocker. Sie sind blind und nackt und haben eine pinkfarbige, faltige Haut. Erst wenn sie 15 Tage alt sind, öffnen sie die Augen. Nun ist auch ihr Fell gewachsen. Mit drei Wochen verlassen sie zum ersten Mal den Bau. Junge Ratten sind sehr verspielt und tollen viel miteinander herum.

Manchmal werden Ratten zu Raubtieren. Sie Können Vögel und sogar Wirbeltiere bis zur Größe eines Kaninchens jagen. Das tun aber nicht alle Wanderratten. Meist sind es nur bestimmte Rudel, die irgendwann beginnen, auf die Jagt zu gehen.

 

Susanne