Einen Schulvormittag der besonderen Art erlebten unsere Kinder der dritten und vierten Klassen am vergangenen Mittwoch ( 27.06.07). Auf Einladung des BBV mit unserer Ortsbäuerin Frau Elisabeth Koch besuchten wir die Bruderhöfe der Familien Graf Otto und Graf Richard. Nach einem ausgiebigen zweiten Frühstück mit heimischen Produkten wurden die Klassen in vier Gruppen eingeteilt. Während die Hälfte der Kinder Grasköpfe bastelte, lernten die anderen die Arbeit auf dem Bauernhof aus nächster Nähe kennen. Beeindruckend war für Schüler und Lehrer vor allem die Tatsache, dass ein Bauernhof heute ein hochtechnisierter Betrieb ist. So wird z. B. die Wärme, die beim Abkühlen der Milch gewonnen wird, dazu verwendet heißes Wasser zu produzieren. Der fischgrätenförmige Melkstand ermöglicht das gleichzeitige Melken von acht Kühen, die zweimal am Tag jeweils zwischen 20 und 35 Liter Milch geben. Voraussetzung für einen guten Ertrag ist eine optimale Fütterung. Das geschieht u. a. an einem Automaten, der jeder Kuh die Menge an Mineralien und Kraftfutter verabreicht, die vom Bauern in den Computer eingegeben wurde und über einen Transponder im Ohr der Kuh abgerufen wird. Darüber hinaus frisst die Kuh ca. 50kg Silage und braucht zwischen 80 und 150 Liter Wasser täglich. Für unsere Kinder war auch besonders interessant, dass eine Kuh 500 kg wiegt, bis 20 Jahre alt werden kann und mehr als neun Monate trägt, bis sie zum Kalben kommt. Dazu muss man wissen, dass eine Kuh nur Milch gibt, wenn sie ein Kälbchen bekommen hat. Was aus der gewonnenen Milch produziert wird, war unseren Allgäuer Kindern wohl bekannt, dass man aber 9 Liter Milch braucht um 1 kg Käse herzustellen überraschte alle. Großes Interesse hatten vor allem die Buben an den zahlreichen Maschinen, die auf dem Hof eingesetzt und ohne die die Bewältigung der umfangreichen Arbeiten nicht möglich wäre. Eine Gruppe durfte das Bienenhaus von Hans Graf besuchen und erfuhren, dass ein Bienenvolk aus 40 – 50.000 Bienen besteht und 30 Waben „bewohnen“. Wie es da scheinbar ohne Ordnung zugeht! Doch erfuhren die Kinder, dass jeder Biene seine ganz spezielle Aufgabe zugeteilt ist. Unsere kleinen Leckermäuler durften zum Abschluss den überaus gesunden und köstlichen Bienenhonig probieren.
Im abschließenden Quiz bewiesen die Kinder, dass sie viel Information behalten hatten. Wichtig war aber auch, dass durch diese originale Begegnung, vor allem Schüler, die nicht aus einer Bauernfamilie stammen, das Leben und die Arbeit auf einem Hof kennen gelernt haben.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frau Koch und den Familien Graf für perfekte Vorbereitung und Durchführung des Besuchs. Es war für die Kinder die Lehrer ein tolles Erlebnis.